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Online-Marketing als starker Wachstumsfaktor

Eine breite Produktpalette mit 80.000 Artikeln, vermarktet in Millionen von Handbüchern, war jahrzehntelang das Geschäftsmodell von RCT. Mit welcher Strategie dieses Modell nun online erfolgreich ergänzt wird, erklärt Geschäftsführer Dr. Peter Reichelt im Interview mit Chefredakteur Hajo Stotz.

Herr Dr. Reichelt, das Wachstum der RCT basierte bis vor wenigen Jahren vor allem auf dem gedruckten Werbeträger, also Ihren Handbüchern. Welchen Stellenwert nimmt das Onlinegeschäft inzwischen ein?

Unser Geschäftsmodell sieht so aus: Breite Produktpräsenz mit 80.000 Artikeln in vier Produktgruppen, flankiert mit Marketingaktivitäten, die kein Wettbewerber bietet. Zum einen sind das unsere 3,2 Millionen Handbücher pro Jahr, mit denen wir seit vielen Jahren den Markt besetzen. Die Handbücher sind noch immer die stärksten Umsatzträger für uns.

Doch ein starkes Wachstum zeigt inzwischen auch das Onlinegeschäft, das wir bereits seit acht Jahren betreiben. Inzwischen erreichen wir damit einen Anteil von 21 Prozent am Gesamtumsatz – und das Onlinegeschäft wächst weiter schnell. Das wird auch dadurch beeinflusst, dass wir unseren Internetauftritt sehr stark mit SEO-Maßnahmen unterlegen. Wie zum Beispiel einem eigenen Onlinemagazin. Konkret heißt dies, dass wir die Inhalte unserer Internetseite ständig erweitern, umschreiben und ergänzen, wobei wir nach der Leitlinie »Content is King« verfahren. Wenn die Inhalte aussagefähig sind und zudem die richtigen Keywords gewählt werden, hat man gute Chancen von Google entsprechend bewertet/gerankt zu werden. Diese Strategie hat sich bei uns sehr bewährt.

Und das erreichen Sie mit einem eigenen Onlinemagazin auf Ihrer Unternehmenswebsite?

Ganz genau. Das Onlinemagazin haben wir im Januar 2018 gegründet, und damit erreichen wir zwei Ziele: Einerseits können wir hierdurch unser Ranking bei Google optimieren – und wenn Sie unser Ranking betrachten, sehen Sie, dass wir damit nach zwei Jahren bereits überaus erfolgreich sind. Und andererseits positionieren wir uns am Markt als kompetentes Unternehmen, das zu unterschiedlichen Themen der Labortechnik, Chemietechnik, Pharmatechnik und des Maschinenbaus neutrale, firmenunabhängige Aussagen macht. Die Artikel, die für unseren Blog geschrieben werden, stammen jeweils aus der Feder kompetenter Fachleute.

Wie ist die Redaktion aufgebaut?

Wir haben drei Redakteure eingestellt, wobei der Chefredakteur für die thematische Betreuung verantwortlich ist. Die Themen werden in Redaktionssitzungen diskutiert und dann an den jeweils kompetentesten Autor vergeben.

Die Inhalte des Contents zielen ja praktisch gar nicht auf RCT ab, sondern es handelt sich um sehr fachliche Themen, wie etwa »Was bedeutet FDA-konform?« oder »Was ist sintern?«. Was ist der Hintergrund?

Ganz richtig, die angebotenen Themen haben mit dem Programm der RCT wenig zu tun und damit mit dem Content, auf dem der jeweilige Fachbeitrag basiert. Wir gehen ganz bewusst diesen Weg, um so Interessenten zu generieren, die durch unsere Redaktionskompetenz angesprochen werden und weiterklicken, um sich über unser Produktportfolio zu informieren. Mit dieser Strategie der neutralen Fachredaktion finden wir neue Kunden, die zu langfristigen Partnern werden.

Wie kommt die Redaktion zu den Themen?

Neue und vor allen Dingen interessante Themen zu finden, ist nicht ganz einfach – zumal wir ja pro Monat vier Beiträge ins Netz stellen. Das Redaktionsteam lässt sich durch Artikel in Printjournalen inspirieren, aber auch durch Veröffentlichungen, die auf Portalen von Universitäten und Hochschulen zu finden sind.

Wo kommen die Leser her?

Die Interessenten für unsere Artikel generieren wir zum einen über Google, wobei die Aufsätze von uns direkt gepostet werden. Zum anderen bedienen wir uns unterschiedlicher Portale namhafter Verlage. Hier veröffentlichen wir wöchentlich unsere Beiträge über deren Newsletter.

AUF EINEN BLICK

  • Die RCT Reichelt Chemietechnik in Heidelberg hat sich mit ihrem Produktportfolio breit aufgestellt. Vor über 40 Jahren gegründet, umfasst das Programm heute etwa 80.000 Artikel. Aus dem Gesamtsortiment werden die gängigen Größen permanent an Lager Heidelberg gehalten. Die Produkte werden ausschließlich unter den eigenen Trademark angeboten, wobei die RCT große Teile des Gesamtsortiments exklusiv für sich fertigen lässt, wie zum Beispiel verschiedene Pumpensysteme. Das Programm umfasst vier Produktgruppen:
  • Die umsatzstärkste Produktgruppe ist der Bereich Thomafluid mit Schläuchen, Fittings, Hähnen, Ventilen, Strömungsmessern und Pumpen.
  • Diesem folgt der Produktbereich Thomaplast – hier werden Halbzeuge wie Folien, Platten und O-Ringe aus Elastomeren angeboten wie auch Platten, Stäbe, Rohre und Flachdichtungen aus Kunststoffen und Fluorkunststoffen.
  • Zum Sortiment zählt ferner der Produktbereich Thomapor, hinter dem sich Produkte für die Labortechnik und Prozesstechnik verbergen. Dazu gehören auch Komponenten für die Filtration.
  • Hinter der neuen Produktgruppe Thomadrive steht die Antriebstechnik; hier werden Rollenketten, Kettenräder, Zahnräder, Zahnriemen wie auch Spannsätze offeriert.
  • Die breit gefächerte Produktpalette findet in den unterschiedlichsten Branchen ihren Einsatz.
     


Wer sind die Leser? Und bekommen Sie beziehungsweise die Redaktion Feedback von den Lesern?

Über unsere Leserzielgruppe lässt sich nur global etwas sagen. Wenn Sie jedoch von den Zeitschriften ausgehen, über deren Onlineportale wir unsere »Botschaften« versenden, so lassen sich die Zielgruppen deutlicher qualifizieren. Es handelt sich hierbei um Labortechnik, Prozesstechnik, Pharma- und Medizintechnik, Konstruktion, Mikroelektronik und Maschinenbau. Aufgrund der breiten Produktpalette unseres Hauses, die wir mit 80.000 Artikeln angeben können, lässt sich die breit gefächerte Werbebotschaft erklären.

Das Redaktionsfeedback lässt sich pro Zielgruppe nicht exakt definieren. Wir können jedoch etwas über die definitive Besucherfrequenz sagen. Täglich besuchen uns bis zu 900 User auf unserem Blog, Tendenz steigend. Demgegenüber stehen die Aufrufe in unserem Onlineshop. Hier verzeichnen wir täglich 1.600 Aufrufe, ebenfalls mit steigender Tendenz.

Gibt es eine Community? Oder ist es Ziel, eine solche aufzubauen?

Da stehen wir noch am Anfang, aber das ist ein Ziel. Denn ein direktes Feedback lässt sich zwar nicht pro Zielgruppe, jedoch über alle Besucher hinweg verzeichnen: Dies wird durch kostenlose Buchungen als Abonnement quantifiziert. Und aus diesem Fundus an permanenten Lesern lässt sich eine Community aufbauen, die als Stammleser zu Stammkunden werden soll. Mit 370 Abonnenten stehen wir also noch am Anfang für eine feste Lesergemeinschaft, doch ich bin sicher, dass sich ein interessanter Empfänger- und Leserpool entwickeln wird.

Sind auch weitere Aktivitäten denkbar? Etwa ein Podcast oder ein Youtube-Channel?

Nein, weitere Online-Aktivitäten wie ein Youtube-Channel oder ein Podcast sind nicht angedacht. Maßnahmen dieser Art würden unsere Möglichkeiten überfordern. Wenn es uns gelingt, unseren Blog weiterhin attraktiv zu besetzen, neue Freunde zu gewinnen und damit auch Kunden, dann ist unsere »Mission« als Onlinejournal erfüllt. Unsere Zielsetzung ist – wie anfangs ausgeführt – unser Ranking bei Google permanent zu verbessern und langfristig zu halten.

Wie sieht es mit Social Media aus?

Social Media wollen wir durchaus zu einem weiteren Baustein unserer digitalen Kommunikation aufbauen. Wir sind derzeit dabei, ein Konzept zu entwickeln, indem wir uns der Neuen Medien bedienen, wie Facebook, Linkedin, Xing und natürlich auch Google. Wir sind davon überzeugt, dass dies die Zukunft ist. Doch Print wird nicht verschwinden, denn Fachzeitschriften gehören in Deutschland zur Informationskultur.

Ist das Onlinemagazin ein teures Hobby von Ihnen oder zahlt sich das Engagement auch finanziell aus?

Ja, unser Blog ist ein »Hobby«, das nicht ganz billig ist. Wir haben drei Redakteure fest engagiert, wobei unsere Agentur und unser Webmaster als Kostenfaktor mit hinzukommen. Natürlich können wir den finanziellen Erfolg nicht in harter Währung beziffern, doch die Zugriffsraten auf unseren Blog und auf unseren Onlineshop sprechen ihre eigene Sprache. Wir sehen dadurch dieses »Hobby« also durchaus als finanziell erfolgreich an.

Interview: Hajo Stotz, Chefredakteur :K (erschienen am 19.03.2020 in :K)

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