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Schläuche aus Fluorsilikon für Treibstoffe und Öle

Produktneuheit bei Reichelt Chemietechnik: Fluorsilikon-Kautschuk, kurz Fluorsilikon oder FVMQ, ist der neue Hochleistungs-Schlauchwerkstoff für Treibstoffe und Öle. Fluorsilikon vereint die chemische Beständigkeit und Quellbeständigkeit von Fluorkautschuk mit der Tieftemperaturbeständigkeit, Elastizität und Flexibilität von Silikonen.

Was ist Kautschuk?

Naturkautschuk (NR, „natural rubber“) ist ein natürliches Polymer aus Isopren-Einheiten, das im Milchsaft vieler Kautschukpflanzen zu finden ist. Der weiße, viskose Milchsaft wird auch als Latex bezeichnet. Durch das Verfahren der Vulkanisation, welches im Jahr 1839 durch Charles Goodyear (1800 – 1860) erfunden wurde, kann der plastische Kautschuk in elastisches Gummi umgewandelt werden.

Der aus Latex gewonnene Naturgummi wurde schnell zu einem wichtigen technischen Werkstoff. Der während der Weltkriege erhöhte Bedarf daran und der Verlust des Zugangs zu natürlichen Kautschuk-Quellen führten jedoch zur Suche nach chemisch resistenteren Alternativen, die aus anderen Ausgangsmaterialien hergestellt werden können. Denn der aus Latex gewonnene Naturgummi ist weder UV-beständig noch chemisch resistent gegenüber Mineralölprodukten, Fetten, Kraftstoffen sowie Lösungsmitteln.

Heute werden im allgemeinen Sprachgebrauch viele verschiedene gummiartige Polymere als „Kautschuke“ bezeichnet – auch synthetische, die nicht auf Latex zurückzuführen sind. Neben Chloropren-Kautschuk (CR, Neopren®), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Nitril-Kautschuk (NBR), Fluor-Kautschuk (FPM/FKM), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) gehören Silikone (VMQ) und Fluorsilikone (FVMQ) zu den wichtigsten Synthesekautschuken.

Anforderungen an Chemieschläuche

Die Anwendung von Synthesekautschuken ist äußerst vielfältig. Nicht nur technische Komponenten wie Chemieschläuche, Halbzeuge, Dichtungen und Profile werden daraus gefertigt, sondern auch Produkte für den alltäglichen, privaten Gebrauch, wie Bekleidungsartikel und Schutzhüllen für elektronische Geräte.

Im Labor und in der Prozesschemie müssen chemisch aggressive Medien, wie Lösemittel, Säuren und Laugen, in Schläuchen befördert werden. Es werden Dichtungen benötigt, die gegenüber solchen Substanzen resistent bleiben, und zwar über einen möglichsten weiten Temperaturbereich. Eine sehr hohe Chemikalienbeständigkeit gegenüber Mineralölprodukten wird von der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Automobilindustrie gefordert.

Latex-Schlauch FPM-Chemieschlauch - High Flexible 62

In der Schlauchtechnik verwendete Werkstoffe dürfen bei Kontakt mit Lösungsmitteln, Mineralölen und anderen Chemikalien nicht quellen oder spröde werden. Ferner dürfen Sie bei erhöhten Temperaturen nicht erweichen und müssen auch bei tiefen Temperaturen flexibel und elastisch bleiben.

Kleines Kunststoff-ABC wichtiger Synthese-Kautschuke

Schläuche aus Fluorkautschuk (FKM) zeichnen sich durch ihre Medienbeständigkeit, Temperaturbeständigkeit und Kälteflexibilität aus. Sie sind flammwidrig, witterungsresistent, ozonbeständig und besitzen eine geringe Gasdurchlässigkeit. Ihre Einsatztemperatur liegt bei -20 °C bis +200 °C. Fluorkautschuk ist für den Einsatz mit vielen Säuren, Kraftstoffen, Mineralölen und Fetten bei höheren Temperaturen geeignet.

Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR) zeigt gute mechanische Eigenschaften bei hervorragender Flexibilität und Elastizität. Nitril-Kautschuke sind in einem Temperaturbereich von -30 °C bis +100 °C einsetzbar und finden hauptsächlich bei Mineralölen, Kraftstoffen und Fetten sowie manchen Säuren und Laugen Anwendung.

Milchig-weißes Latex aus einem angeschnittenen Kautschukbaum
Milchig-weißes Latex aus einem angeschnittenen Kautschukbaum

Butylkautschuk (IIR) zeichnet sich durch seine äußerst geringe Permeabilität von Wasserdampf, Luft als auch anderen Gasen aus. Butylschläuche sind das Elastomer der Wahl, wenn Gase verlustfrei gefördert werden sollen. Zusätzlich weist das Polymer eine gute Wetter- sowie Ozonbeständigkeit auf. Es ist resistent gegenüber organischen sowie anorganischen Chemikalien. IIR ist im Temperaturbereich von -40 °C bis +110 °C einsetzbar.

Silikon-Kautschuk (VMQ) ist äußerst elastisch und physiologisch unbedenklich. Als Schlauchwerkstoff kommt Silikon für Pumpenschläuche, Medizinschläuche, Lebensmittelschläuche und Analysenschläuche zum Einsatz. Der Werkstoff ist transluzent und temperaturbeständig von -60 °C bis +200 °C, je nach Ausführung. Nachteilhaft ist die eingeschränkte chemische Beständigkeit. Alkohole, Ketone und Mineralölprodukte können das Material angreifen.

Fluor-Silikon-Kautschuk

Fluorsilikon bietet gegenüber herkömmlichen Silikon-Kautschuken und anderen Elastomeren zahlreiche Vorteile. Der Werkstoff ist mit einem Anwendungsbereich von -60 °C bis +230 °C äußerst temperaturbeständig. Er bleibt auch bei sehr tiefen Temperaturen gummielastisch.

Silikonschlauch für die Medizintechnik Silikon-Hochtemperatur-Chemieschlauch

Im Gegensatz zu herkömmlichen Gummischläuchen zeigen Fluorsilikon-Schläuche eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber:

  • Ozon, Witterungseinflüsse und Alterung
  • Aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Treibstoffe und Kraftstoffe
  • Mineralöle und Mineralölprodukte, auch aromatische
     

Der Werkstoff unterscheidet sich von reinem Silikon dadurch, dass ein Teil der Methylgruppen des Silikongerüsts durch Trifluorpropyl-Gruppen ersetzt wurde. Es vereint so die Eigenschaften von quellbeständigen Fluorkautschuken mit der (Tieftemperatur-)Elastizität von Silikon-Kautschuk. Es hat eine hervorragende Flexibilität.

Anwendungen von Fluorsilikon

Wegen ihrer Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit, insbesondere ihrer Resistenz gegenüber Mineralölen, finden diese Schläuche nicht nur im Labor, sondern auch in der KFZ- und Luft- sowie Raumfahrttechnik Verwendung. Ein großer Vorteil ist die Transluzenz: Im Gegensatz zu anderen Kraftstoffschläuchen kann der Medienfluss bei Flurosilikon-Schläuchen beobachtet werden.

Die Oberfläche von Fluorsilikon-Schläuchen ist stark antiadhäsiv. Dadurch wird verhindert, dass zu fördernde Medien bzw. darin enthaltene Partikel an der Schlauchwand abgelagert werden. Sie verfügen über eine hohe Flexibilität und hervorragende Elastizität. Zudem zeigen sie eine hohe Kälteflexibilität und sind auch bei tieferen Temperaturen verformbar.

Aufgrund der hervorragenden Temperatur- und Medienbeständigkeit eignet sich Fluor-Silikon-Kautschuk auch für die Dichtungstechnik. So werden aus dem neuen Hochleistungs-Polymer O-Ringe sowie Flachdichtungen gefertigt.

Fluorsilikonschlauch für Treibstoffe und Öle
Produktneuheit bei RCT:
Der Fluorsilikonschlauch für Treibstoffe und Öle

Wie bei allen anderen Werkstoffen, gibt es auch bei diesem Material Grenzen, die man nicht überschreiten sollte. Fluorsilikon sollte nicht über +285 °C erhitzt werden, denn ab dieser Temperatur fängt Fluorsilikon an sich zu zersetzen. Es kommt zur Bildung von Trifluorpropionaldehyd im ppm Bereich. Außerdem kann in diesem Temperaturbereich stark ätzendes Fluorwasserstoffgas entweichen. Deshalb muss beim Einsatz von Fluorsilikon-Schläuchen unbedingt darauf geachtet werden, dass solche Temperaturen nicht erreicht werden.

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Die chemisch resistenten und über einen weiten Temperaturbereich einsetzbaren Schläuche aus Fluorsilikon, die eine wertvolle Ergänzung in der Schlauchtechnik sind, können in zahlreichen Nennweiten bei Reichelt Chemietechnik bestellt werden – mit kurzen Lieferfristen direkt aus dem Standardprogramm, ohne Mindestmengen. Auch Sonderabmessungen sind bei entsprechenden Bedarfsmengen möglich. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung!

 

Bildquellen:
Beitragsbild | © bonnontawat - stock.adobe.com
Grafik: Kautschukbaum | © structuresxx - stock.adobe.com

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