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Luer-Lock-Verschlusskappen und Luer-Lock-Verschluss-Stopfen

Luer-Lock-Stopfen und Luer-Lock-Kappen sind Verschlusselemente für Luer-Lock-Verbinder, Hähne, Spritzen, Kanülen und andere Bauteile mit Luer-Lock-Anschluss. Doch was steckt hinter dem Verbindungssystem? Wer hat es erfunden, wie funktioniert es und wo kommen Luer-Lock-Verbinder zum Einsatz?

Seinen Durchbruch in Deutschland hat die Luer-Technologie einem traurigen Ereignis zu verdanken. Ende der 1980er Jahre stürzten auf der US-Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz während einer militärischen Flugschau drei Flugzeuge in die Besuchermenge. Die anschließenden Erste-Hilfe-Maßnahmen wurden stark dadurch erschwert, dass in Deutschland zu dieser Zeit Injektions- und Infusionskanülen mit Rekord-Konus Standard waren. Dieses Anschlusssystem war mit den Luer-Lock-Verbindern der amerikanischen Rettungskräfte nicht kompatibel, was zu organisatorischem Mehraufwand und unnötigen Verzögerungen bei der Versorgung führte – mit dramatischen Folgen für die Opfer. Aus diesem Grund wurde noch im gleichen Jahr das in vielen Staaten schon als Standard geltende Luer-System auch in Deutschland eingeführt.

Das Luer-Funktionsprinzip

Für das Luer-System ist ein Deutscher namensgebend, und zwar der Instrumentenmacher Hermann Wülfing Lüer (1836 – 1910), als „eigentliche“ Erfinderin wird jedoch seine Frau Jeanne Amélie Lüer (1842 – 1909) vermutet. Es ist einfach und effektiv und lässt sich mit dem Kegel-Normschliffsystem (NS) der chemischen Labortechnik vergleichen: ein kegelförmiger Kern wird in eine kegelförmige Hülse eingeführt, die sich berührenden Oberflächen – meist aus Glas oder Kunststoff – sind dabei aufeinander eingeschliffen und werden optional noch mit Schlifffett gängig gehalten und abgedichtet. So kann die Verbindung zwischen Glasgeräten, Kolben, Reaktionsbehältern und anderen Versuchselementen im Labor schnell und werkzeuglos hergestellt werden. Mit Normschliff-Stopfen und Kappen lassen sich Baugruppen und Laborbehälter bei Nichtgebrauch leicht verschließen.

Luer-Lock-Verschlusskappen und Stopfen bzw. Luer-Lock-Verbinder basieren auf dem gleichen Verbindungsprinzip. Auch beim Luer-Ansatz gibt es zwei zusammengehörende Teile, die sich miteinander kombinieren lassen. Eine kegelförmige Konstruktion, der sogenannte Luer-Konus, sorgt dafür, dass diese Verbindung auch dicht ist. Die beiden Verbindungsteile werden dabei in männlich (engl.: male, Abkürzung m), entsprechend dem Innenkegel, und weiblich (engl.: female, Abkürzung f), entsprechend dem Außenkegel, unterteilt.

Luer-Lock-Verschlusskappe (weiblich) Luer-Lock-Verschlusskappe (weiblich) mit Rändelgriff

Im Gegensatz zum Schliffsystem in der Chemie gibt es hier jedoch nur eine genormte Größe (DIN EN 80369-7). Dies resultiert in einer vereinfachten Handhabung und stellt die Kompatibilität verschiedener Bauteile untereinander sicher, unabhängig von Hersteller, Herkunftsland und Einsatzort.

Der Unterschied zwischen „Luer-Lock“ und „Luer-Slip“

Das Luer-System hat zwei Ausprägungen: In seiner einfachen Form, dem Luer-Slip-Verschluss, meist einfach als Luer-Verschluss abgekürzt, werden der männliche und weibliche Teil der Verbindung durch simples Stecken zusammengefügt. Bei dieser Basisvariante besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Verbindung unkontrolliert löst, etwa bei Zugbelastung oder einem schlagartigen Druckanstieg innerhalb der verbundenen Schlauchleitungen.

Um diesem Problemfall vorzubeugen, wurde das Konzept durch ein Drehgewinde am männlichen Kegel verfeinert: Mittels einer halben Drehung können die Verbindungsstücke fest miteinander verriegelt werden, was noch mehr Sicherheit beim Medientransfer bietet. Diese als Luer-Lock-System bezeichnete Weiterentwicklung bisher gängiger Luer-Verbindungen geht zurück auf das amerikanische Medizintechnik-Unternehmen Becton, Dickinson and Company (BD), welches bis heute die Rechte an beiden Luer-Verbindungstypen hält.

Luer-Lock-Verschluss-Stopfen (männlich) Luer-Lock-Verschlusskappe (männlich)

Luer-Slip und Luer-Lock-Verschlusskappen, Stopfen, Schlauchverbinder, Kanülen, Spritzen, Absperrhähne und Mehrwegehähne sind aufgrund des genormten Anschluss untereinander kompatibel, unabhängig vom Hersteller.

Wichtige Bauteile in der Medizintechnik und dem chemischen Labor

Der große Wert dieses Verbindungsprinzips liegt nicht nur im medizinischen Bereich, sondern stellt auch in chemischen Laboratorien eine wichtige Möglichkeit dar, Schläuche einfach und sicher miteinander zu verbinden. Insbesondere kleine Volumina lassen sich mit Hilfe von Mikroschläuchen und Kanülen hervorragend handhaben. Das macht sie auch wertvoll für die Mikrofiltration und die Gasanalyse, da sie einen sicheren Transport von Probenmaterial gewährleisten – auch bei geringer mechanischer Belastung.

Gängige Bauteile mit Luer-Anschluss zum Fördern von Flüssigkeiten oder Gasen sind neben Kanülen und Schlauchverbindern auch Winkel, T-Stücke, Adapter, Hähne und Luer-Verschlusskappen sowie Luer-Verschluss-Stopfen.

Luer-Verschluss-Stopfen (männlich) mit Fingergriff oder Schleife Luer-Lock-Koppelstück (weiblich/weiblich)

Gefertigt werden die Verbindungselemente zumeist aus verchromtem Messing, Edelstahl, Polypropylen (PP), Polyamid 6.6 (PA 6.6) oder Polycarbonat (PC). Für besonders anspruchsvolle Anwendungen werden Luer-Verbinder auch aus den fluorierten Kunststoffen Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Perfluoralkoxy-Polymeren (PFA) gefertigt. Welcher Werkstoff verwendet wird, ist dabei von dem zu fördernden Medium und den Förderbedingungen im jeweiligen Anwendungsfall abhängig. So müssen insbesondere der pH-Wert, die Temperatur und die Druckverhältnisse berücksichtigt werden.

Weitere Anforderungen werden an die Optik gestellt: manch ein Anwender legt Wert auf Transluzenz oder sogar Transparenz bei den Bauteilen, was vor allem Elemente aus Polycarbonat in den Fokus rückt. Und zu guter Letzt ist an die Sterilisierbarkeit nach dem Gebrauch zu denken. Gängige Methoden sind hier die Sterilisierung mittels Gammastrahlen, Ethylenoxid und das Autoklavieren.

Luer-Verschlusskappen und Verschluss-Stopfen als nützliches Zubehör

Eine wichtige Unterkategorie stellen Verschlusskappen und Verschluss-Stopfen dar. Mit Luer-Verschlusselementen lassen sich andere Komponenten – Luer-Hähne, Kanülen oder Schlauchverbinder – schnell und werkzeuglos verschließen.

Luer-Lock-Schlauchadapter (weiblich) für weiche Schläuche Luer-Lock-Schlauchadapter (männlich) für weiche Schläuche

Unser Sortiment umfasst eine Vielzahl von Luer-Kappen und Luer-Stopfen, sowohl mit männlichem wie auch mit weiblichem Anschluss. Sie weisen neben einem geringen Totvolumen eine glatte und kontaminationsarme Oberfläche auf und dienen so dem hygienischen Verschluss von beispielsweise Spritzen und Kanülen. Der Luer-Kegel ist dabei natürlich immer baugleich, während der Kopf der Verschlusskappen und Verschluss-Stopfen variieren kann. Luer-Verschlusselemente werden mit Rändelring, Fingergriff sowie involvierter Schleife zum Einfädeln von Sicherungsleinen angeboten.

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