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Fettschläuche

Fette bestimmen unser Leben und nein, damit sind nicht die oft unliebsamen Fettpölsterchen gemeint. In unseren Nahrungsmitteln kommen sie als Konservierungsstoffe vor und bestimmen als Geschmacksträger, wie aromatisch unser Essen schmeckt. Es wird von „guten“ und „schlechten“ Fetten gesprochen, welche bei ungesunder Ernährung oder einem Mangel zu Erkrankungen führen können.

Aus Fetten werden Produkte für die Körperpflege wie Körperöle hergestellt und sie werden Kosmetika zugesetzt. Sie dienen als Rohstoff zur Herstellung von Seifen und Bindemitteln in Farben und Lacken. Als Schmierfette verhindern sie die Rostbildung und sorgen dafür, dass alles rund läuft. So vielfältig die Einsatzgebiete, so sind es auch die Fette und ihre Eigenschaften. Beim Einsatz von Schläuchen, den sogenannten Fettschläuchen, muss dies beachtet werden.

Doch was sind Fette und welche Fettarten gibt es? Und wie lassen sich die „Guten“ von den „Schlechten“ unterscheiden? Und welche Materialien eignen sich für Fettschläuche? Diese Fragen werden im folgenden Artikel beantwortet.

Was versteht man unter Lipiden?

Natürlich vorkommende Fette und Öle sind immer Gemische zahlreicher Triglyceride. Triglyceride sind Triester von 1,2,3-Propantriol (Glycerin) mit langkettigen Carbonsäuren, den Fettsäuren. Die Säuren in Fetten und Ölen sind normalerweise unverzweigt und enthalten oft eine gerade Zahl an Kohlenstoffatomen.

Natürliche Fette können vom Menschen, Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen stammen und gehören zur Gruppe der Lipide. Fette sind biologische Energiereserven, die im Körpergewebe eingelagert und schließlich durch Stoffwechselvorgänge zu CO2 und Wasser abgebaut werden. Schon die Steinzeitmenschen verwerteten tierische Fette wie den Talg von Ziegen und Schafen. Auch wurde schon sehr früh Ziegenmilch zu Butter und Käse verarbeitet – damals natürlich noch ohne den Einsatz von modernen Fettschläuchen aus Kunststoffen.

In Pflanzensamen haben Öle eine ähnliche Aufgabe. So gehört beispielsweise Sesam zu den ältesten Ölpflanzen und wurde bereits vor mehr als 3600 Jahren auf großen Feldern angebaut. Das gewonnene Öl wurde als Speiseöl, Heilmittel und für Öllampen verwendet.

In Nahrungsmitteln dienen Fette und Öle als Lösungsmittel für Geschmacks- und Farbstoffe und tragen zum Völlegefühl nach dem Essen bei, weil sie den Magen verhältnismäßig langsam verlassen. Da Fette und Öle Hauptbestandteil vieler Lebensmittel sind, ist es kaum verwunderlich, dass die Nahrungsmittelindustrie auf lebensmittelechte Fettschläuche angewiesen ist.

Um den Verschleiß zu reduzieren, werden viele Lager, Ketten und andere Antriebselemente großzügig eingefettet
Um den Verschleiß zu reduzieren, werden viele Lager, Ketten und
andere Antriebselemente großzügig eingefettet

Fette können fest, halbfest oder flüssig sein. Sie sind als lipophile beziehungsweise hydrophobe Stoffe unlöslich in Wasser, jedoch löslich in unpolaren organischen Lösungsmitteln wie Benzol.

Natürliche Fette: Die „guten“ und die „schlechten“ Fette

Ob es sich um ein „gutes“ oder „schlechtes“ Fett handelt, hat nichts mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels zu tun, sondern wird durch den molekularen Aufbau der Fettsäure bestimmt. Letzterer ist auch für die Auswahl eines geeigneten Fettschlauchs von Bedeutung.

Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren besitzen im Vergleich zu den gesättigten Fettsäuren mindestens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Viele dieser Alkensäuren sind für den Menschen essentiell, das heißt, der menschliche Körper kann sie selbst nicht synthetisieren, benötigt sie aber. Sie sind am Aufbau der Zellmembran, als Bausteine bei der Bildung von Hormonen sowie an der Senkung des Blutfettspiegels beteiligt und beeinflussen die Funktionen von Muskeln und der Immunabwehr.

Sie werden vom Organismus nicht selbst gebildet, sondern müssen mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Dazu gehören beispielsweise die Linolsäure und Omega-n-Fettsäuren, wie die Omega-3-Fettsäure, deren letzte Doppelbindung in der drittletzten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung vorliegt. Als Referenzpunkt wird der „Kopf“ der Fettsäure verwendet, die funktionelle Carboxylgruppe. Eine weitere wichtige ungesättigte Fettsäure ist die Sorbinsäure, die im Saft der Vogelbeere vorkommt und als wichtiges Konservierungsmittel in Lebensmitteln eingesetzt wird. Sie hemmt das Wachstum von Hefen und Pilzen stark.

Den ungesättigten Fettsäuren werden positive physiologische Eigenschaften nachgesagt, insbesondere in Bezug auf das Herz-Kreislaufsystem, weswegen sie umgangssprachlich auch als „gute“ Fette bezeichnet werden. Und tatsächlich haben Studien gezeigt, dass ein Austausch von gesättigten Fettsäuren, den „schlechten“ Fetten, durch Kohlenhydrate, einfach ungesättigte oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren kardiovaskuläre Risikofaktoren reduzieren kann[1]. So sollen sich mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Vergleich zu Kohlenhydraten positiv auf den Cholesterin-Spiegel auswirken, während eine erhöhte Zufuhr einfach ungesättigter Fettsäuren positive Auswirkungen auf den Blutdruck haben soll[2][3][4].

Italienisches Olivenöl, reich an der wertvollen Oleinsäure
Italienisches Olivenöl, reich
an der wertvollen Oleinsäure

Als eine der wichtigsten „guten“, ungesättigten Fettsäuren gilt die Oleinsäure, die als Hauptbestandteil in Olivenöl, Mandelöl und Fischtran vorkommt.

Gesättigte Fettsäuren

Gesättigte Fettsäuren sind Alkansäure. Im Gegensatz zu den ungesättigten besitzen sie keine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen. Zu den gesättigten Fettsäuren gehören beispielsweise die Palmitin-, Myristin-, Laurin- und Stearinsäure. Die ersten drei der genannten Säuren spielen als Ernährungsfaktor bei der Entstehung von Arteriosklerose, auch als Arterienverkalkung bekannt, eine Rolle.

Für den menschlichen Organismus mögen diese Säuren in zu großen Mengen ungesund sein, jedoch werden sie zum Teil gerne in der Industrie eingesetzt. Laurinsäure wird beispielsweise in der Faserindustrie verwendet, um das Abreißen dünner Fäden zu verhindern. Und auch in der Lebensmittelindustrie findet diese Säure Anwendung, da sie Schokoladen-Coatings die gewünschte Festigkeit verleiht.

Ob als „gut“ oder „schlecht“ bezeichnet – sowohl ungesättigte als auch gesättigte Fettsäuren sind für den Menschen wichtig. Sie liefern Energie, unterstützen unser Immunsystem und wirken sich positiv auf viele Stoffwechselprozesse aus. Fettschläuche von Reichelt Chemietechnik sind sowohl für ungesättigte als auch für gesättigte Fette geeignet.

Mineralöle

Unter den Begriff „Mineralöle“ fallen im Sprachgebrauch vor allem Treibstoffe wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl sowie diverse Schmierstoffe und Öle. Im Gegensatz zu natürlichen Fetten und fetten Ölen bestehen sie aus paraffinischen, naphtenischen und aromatischen Bestandteilen. Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen enthalten sie auch Alkene und geringe Mengen an schwefelhaltigen und stickstoffhaltigen organischen Verbindungen. Mineralölschläuche beziehungsweise Fettschläuche für mineralische Fette hat vermutlich jeder schon einmal gesehen, etwa an der Tankstelle oder unter der Motorhaube des eigenen Kraftfahrzeugs. Diese sind meist schwarz und mit einer Innenseele aus NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk) ausgestattet.

Mineralölschläuche an einer Zapfsäule für Kraftstoffe wie Benzin und Diesel
Mineralölschläuche an einer Zapfsäule für
Kraftstoffe wie Benzin und Diesel

Mineralöle werden überwiegend als Heizstoffe, Treibstoffe und Schmierfette verwendet. Hochraffinierte medizinische Weißöle, sogenannte Paraffinöle, finden auch in der Kosmetik und der Medizin Anwendung.

Auch wenn unter Mineralölen eigentlich Kohlenwasserstoffe verstanden werden, die durch Destillation von Erdöl gewonnen werden, können mineralische Öle mit ähnlicher Zusammensetzung aus Erdgas oder der Holz- und Kohlevergasung synthetisiert werden.

Synthetische Fette und Fettschläuche

Fette können auch synthetisch hergestellt werden. Sie bestehen meist zu mehr als 80 % aus synthetischem Grundöl. Eine Gruppe dieser Grundöle sind siliciumbasierte Öle, welche im Gegensatz zu den natürlichen und mineralischen Ölen keine kohlenstoffbasierten, sondern stattdessen siloxanbasierte Molekülbausteine als Grundstruktur vorweisen. Daneben kommen auch synthethische Ester, PAO (Polyalphaolefin), BIP (Polyisobutene), PAG (Polyalylenglycol) und PFPE (Perfluoropolyether) zum Einsatz. Alle diese Grundöle sind sehr oxidationsbeständig.

NBR-Chemieschlauch NBR-Kraftstoffschlauch - DIN 73379, Typ B

Synthetische Fette werden bevorzugt unter extremen Betriebsbedingungen bei sehr niedrigen Temperaturen von -40 °C oder sehr hohen Temperaturen von über +200 °C eingesetzt. Hier ist die Verwendung von synthetischen Grundölen wichtig, da die erforderliche Leistung nicht mit herkömmlichen Schmiermitteln auf Basis von Mineralölen erreicht werden kann. Denn sie bieten eine verbesserte Temperaturstabilität und sind alterungsstabil, sowie nur geringfügig toxisch. Anwendungsbereiche für synthetische Fette sind Lager von Elektromotoren, Mikromechanismen, Roboter, Steckverbinder, mikroelektrische Teile, und viele mehr.

Synthetische Fette unterscheiden sich in ihren Eigenschaften also stark von den klassischen mineralischen und natürlichen Fetten. Ebenso unterschiedlich sind die Anforderungen, die an Fettschläuche für Synthetiköle gestellt werden.

Geeignete Fettschläuche – Die Schlauchmaterialien

Fettschläuche, die zur Förderung von Fetten verwendet werden, müssen gegenüber dem eingesetzten Medium chemisch beständig sein. Ob es sich dabei um natürliche Fette, mineralische Öle oder synthetische Schmiermittel handelt, ist alles andere als irrelevant – denn nicht jedes Schlauchmaterial ist für jedes Fett geeignet.

Harte Polyamide wie PA 12 und Polyolefine wie PE (Polyethylen) zeigen eine gute chemische Beständigkeit gegenüber Ölen, Fetten, Kraftstoffen und anderen aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Auch diverse PUR (Polyurethan) Schlauch-Formulierung sind gegenüber mineralischen Ölen und Fetten beständig.

NBR-Lebensmittelschlauch - FDA PTFE-Chemieschlauch - standard

Selbstverständlich können auch die harten, chemisch nahezu universell beständigen Fluorkunststoffe, die als Hochleistungskunststoffe gelten, als Fettschläuche eingesetzt werden. So können PTFE (Polytetrafluorethylen) und FEP (Fluorethylenpropylen) Schläuche nicht nur mit einem äußerst breiten Betriebstemperatur-Bereich überzeugen, sondern auch mit einer ausgezeichneten chemischen Beständigkeit gegenüber synthetischen, pflanzlichen, tierischen und mineralischen Fetten und Ölen. Sie gelten als Universal-Chemieschläuche und sind für nahezu jeden Einsatz geeignet.

Weiche Fettschläuche aus NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk) sind chemisch beständig gegenüber mineralischen Kraftstoffen, Ölen und Fetten. Sie kommen als Benzinschläuche, Kraftstoffschläuche, Mineralölschläuche, Motorschläuche und Schmierstoffschläuche zum Einsatz. Als Elastomer ist NBR sehr weich, flexibel und dennoch mechanisch stabil und temperaturbeständig.

Ein weiteres Elastomer, das zur Herstellung von Fettschläuchen Einsatz findet, ist PVC (Polyvinylchlorid). Aus diversen PVC-Formulierungen werden Benzinschläuche, Ölschläuche und Chemieschläuche hergestellt. Diese Fettschläuche sind beständig gegenüber Benzinen und anderen Kraftstoffen, Ölen, Fetten und weiteren aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Unbeständig ist das Schlauchmaterial jedoch gegenüber aromatischen Kohlenwasserstoffen und Hydraulikölen auf Glykolbasis.

PVC-Benzin- und Ölschlauch PUR-Kraft- und Schmierstoffschlauch

Für tierische und pflanzliche Öle und Fette sind Fettschläuche aus IIR (Butyl-Kautschuk) bestens geeignet. Die gummiartigen Chemieschläuche zeichnen sich neben ihrer Flexibilität vor allem durch eine besonders niedrige Gaspermeabilität aus.

Auch High-Tech-TPE- und NBR-Doppelmantel-Schläuche sind für tierische und pflanzliche Öle und Fette einsatzfähig. Die Fettschläuche finden aufgrund ihrer Lebensmittelzulassung auch Einsatz in der Milchwirtschaft und anderen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie.

Fettschläuche kaufen Sie bei rct-online.de

Ob tierische, pflanzliche, synthetische oder mineralische Öle und Fette: In unserem Sortiment finden Sie garantiert den passenden Fettschlauch. Sie haben Rückfragen zu unseren Produkten oder benötigen Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Schlauchmaterials? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf, unsere Schlauchtechniker beraten Sie gerne. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

 

Bildquellen:
Beitragsbild | © jirakit - stock.adobe.com
Grafik: Lager, Ketten und andere Antriebselemente | © bung - stock.adobe.com
Grafik: Italienisches Olivenöl | © my friend - commons.wikimedia.org
Grafik: Mineralölschläuche an einer Zapfsäule | © Taechit - stock.adobe.com






 

Literaturquellen:
1) Joint FAO/WHO Expert Consultation on Fats and Fatty Acids in Human Nutrition November 10–14, 2008, Geneva Switzerland: Interim summary of conclusions and dietary recommendations on total fat and fatty acids.
2) L. Schwingshackl, B. Strasser, G. Hoffmann: Effects of monounsaturated fatty on glycemic control in patients with abnormal glucose metabolism: a systematic review and meta-analysis. In: Annals of Nutrition and Metabolism 58, 2011, S. 290–296.
3) L. Schwingshackl, B. Strasser, G. Hoffmann: Effects of Monounsaturated Fatty Acids on Cardiovascular Risk Factors: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: Annals of Nutrition and Metabolism 59, 2011, S. 176–186.
4) L. Schwingshackl, B. Strasser: High-MUFA Diets Reduce Fasting Glucose in Patients with Type 2 Diabetes. In: Annals of Nutrition and Metabolism 60, 2012, S. 33–34.

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