Silikonstopfen in der Probenlagerung – Sicherung der Integrität im Labor

In der präzisen Welt der wissenschaftlichen Forschung hat die Probenlagerung einen entscheidenden Stellenwert – insbesondere im Hinblick auf die Langlebigkeit und Sicherheit von chemischen Substanzen. Bei Reinstoffen wie bei komplexen chemischen Mischungen müssen deren chemische Beständigkeit aufrechterhalten werden, was für genaue Laborergebnisse unerlässlich ist.

Hierfür sind Silikonstopfen oft die bevorzugte Lösung. Sie sind chemisch stabil und temperaturbeständig und deshalb unübertroffen vielseitig und effizient, was für die Probenlagerung im Labor höchst bedeutsam ist.

Grundlagen der Probenlagerung

Die Probenlagerung ist ein kritischer Aspekt sowohl in der chemischen Industrie als auch in der wissenschaftlichen Forschung. Sie befasst sich mit dem Aufbewahren von biologischen, chemischen oder physikalischen Proben unter kontrollierten Bedingungen. Dabei sind jegliches Verändern oder Zersetzen der Proben zu verhindern.

Bei der Probenlagerung zwei Hauptziele im Vordergrund: einerseits ist die Unversehrtheit der Probe für präzise Analyseergebnisse zu bewahren und andererseits deren Lebensfähigkeit für zukünftige Untersuchungen zu verlängern.

In diesem Kontext bildet die Probenaufbewahrung für das Labor das Fundament für verlässliche und genaue Analysen und ist somit ein Schlüsselelement für das chemische Arbeiten.

Allgemeine Herausforderungen

Die Lagerung von Proben im Labor stellt nicht nur Forscher, sondern auch Laborpersonal, Techniker, Lebensmittelwissenschaftler und Qualitätskontrolleure vor vielfältige Herausforderungen. Zu diesen zählen:

  • Das Kontaminationsrisiko, das die Reinheit und Qualität der Proben beeinträchtigen kann.
  • Chemische Wechselwirkungen, die die chemische Stabilität gefährden.
  • Die Temperaturempfindlichkeit, die eine sorgfältige Kontrolle der Lagerbedingungen erfordert, um thermische Zersetzung oder andere temperaturbedingte Veränderungen zu verhindern.
  • Zusätzlich ist die Zersetzung durch äußere Einflüsse wie Licht oder Feuchtigkeit ein kritischer Faktor.

Stopfen aus Elastomeren (Gummistopfen) bieten für unterschiedlichste Proben eine Möglichkeit, die Probenbehälter sicher zu verschließen.

Hohlstopfen aus Silikon - hochtemperaturbeständig Stopfen aus Silikon für die Food- und Pharmatechnik

Eigenschaften von Silikonstopfen

Materialeigenschaften

Silikon ist als Ausgangsmaterial für Stopfen ein vielseitiges und robustes synthetisches Polymer, das sich durch eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften auszeichnet. Als anorganisches Polymer besteht es aus einer Kette von abwechselnden Silizium- und Sauerstoffatomen, an die organische Methylgruppen (-CH3) gebunden sind. Diese einzigartige chemische Struktur verleiht dem Silikon seine bemerkenswerte Stabilität und nicht-reaktive Natur. Hierdurch wird das Risiko einer Kontamination oder Beschädigung der Probe minimiert.

Aus diesem Grund werden auch Silikon-Halbzeuge, wie Profile aus Silikon, Schutzkappen, Silikonfolien und Gummimatten als Konstruktionswerkstoffe öfters den entsprechenden Halbzeugen aus anderen Kunststoffen vorgezogen.

Ferner zeichnet sich Silikonkautschuk durch seine ausgeprägte Hydrophobie aus, eine wasserabweisende Oberfläche, die das Anhaften von Feuchtigkeit und Wasser verhindert und so die Probenintegrität aufrechterhält. Aufgrund seiner physiologischen Unbedenklichkeit und Inertheit gegenüber biologischen Systemen ist es biokompatibel und eignet sich ausgezeichnet für Anwendungen in der Medizintechnik, Pharmazie und Lebensmittelindustrie. Sehr gut bioverträglich sind beispielsweise platinvernetzte Silikonstopfen oder Silikon-Schläuche, die sich durch eine besonders hohe Reinheit auszeichnen.

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Chemische und Temperaturbeständigkeit

Silikonstopfen als Verschlusselemente zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich hohe chemische Beständigkeit selbst bei korrosiven Substanzen wie Phenol oder Nitrobenzol aus. Ferner sind Silikon-Verschlussstopfen sehr hitzebeständig, wobei die Beständigkeit abhängig von den Eigenschaften des eingesetzten Silikons ist. Typischerweise reicht diese von -60 bis +250 °C, bei Silikon-Hochtemperatur-Compounds sogar bis +300 °C.

Anwendungsbereiche von Silikonstopfen

Laboratorien

Im Labor sind Silikonstopfen sehr wertvoll. Sie werden verwendet, um Reagenzgläser, Erlenmeyer-Kolben und andere Aufbewahrungsbehälter zu verschließen. Der Verschluss schützt die Proben vor äußeren Verunreinigungen und optimiert die Probenaufbewahrung im Labor.

Industriell

Auch in industriellen Bereichen, wie in der pharmazeutischen, biotechnologischen und chemischen Produktion, sind Silikonstopfen unerlässlich. Sie tragen entscheidend dazu bei, die Probenintegrität während der Lagerung und des Transports aufrechtzuerhalten.

Weinlagerung

Silikonstopfen in der Weinindustrie werden als Behälter- und Flaschenverschlüsse genutzt. Deren hervorragende Dichtungseigenschaften und chemische Beständigkeit tragen dazu bei, den Wein länger frisch zu halten und seine Qualität während der Lagerung zu bewahren. Die Silikonverschlüsse zählen daher zu den wichtigen Zubehörartikeln für die professionelle Weinlagerung.

Vorteile von Silikonstopfen in der Probenlagerung

Haltbarkeit und Wiederverwendbarkeit

Ein deutlicher Vorteil von Silikonabdichtungen ist ihre Langlebigkeit, was sie zu einer wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Option für Labore macht. Ihre Wiederverwendbarkeit unterstützt nachhaltige Praktiken und reduziert sowohl Kosten als auch Umweltauswirkungen. Stopfen, Schläuche und andere Dichtungen aus Silikon können autoklaviert und dampfsterilisiert werden.

Reinheit und Dichtigkeit

Die nicht-reaktive Natur von Silikon gewährleistet die Reinheit der Proben. Die ausgezeichneten Dichtungseigenschaften dieser Stopfen bieten eine luftdichte und auslaufsichere Umgebung, was für den Erhalt der Probenstabilität unerlässlich ist.

Silikon-Food-Platte - Shore 60° Silikon-O-Ringe - metrisch

Silikone kommen als Dichtungsmaterial auch in anderer Form zum Einsatz, beispielsweise als O-Ringe oder Flachdichtungen nach Zeichnung.

Einfache Handhabung

Dank ihrer glatten Oberfläche und der Formstabilität lassen sich Silikonstopfen im Laboralltag mühelos ein- und aussetzen. Dies erleichtert den Zugriff auf die Proben und minimiert das Risiko von Kontaminationen oder Beschädigungen während der Handhabung.

Kosteneffizienz

Obwohl die Anschaffungskosten für Silikonstopfen höher sein können als für andere Materialien, amortisieren sich diese Kosten durch ihre lange Lebensdauer und Wiederverwendbarkeit. Auf lange Sicht stellen sie eine kostengünstige und nachhaltige Lösung für Labore dar. Diese Vorteile machen Silikonverschlüsse zu einem Mittel der Wahl für die Probenlagerung im Labor.

Verschiedene Größen und Formen

Silikonstopfen werden in einer Vielfalt von Größen und Formen hergestellt, um eine breite Palette von Laborbehältern abzudecken. Diese Flexibilität ermöglicht individuell angepasste Lösungen für unterschiedliche Probenarten und Behältertypen.

Die Wahl des passenden Stopfens hängt von der Art der Probe, der Art des Behälters und den spezifischen Lagerungsbedingungen ab.

Normgrößen

Die Kegelschliffe verschiedenster Stopfen sind mit einer einheitlichen Kegelsteigung von 1:20 genormt. Die Steigung gibt an, wie stark sich der Durchmesser des Kegels entlang seiner Länge ändert. Für jeden Millimeter, den man sich entlang der Längsachse des Kegels bewegt, ändert sich der Durchmesser um 1/20 mm. Oder anders gesagt: Wenn der Kegel 20 mm in der Längsachse länger wird, würde sein Durchmesser um 1 mm zunehmen. Die unterschiedlichen Größen werden dabei durch ein Zahlenpaar spezifiziert: Die erste Zahl gibt den größten Innendurchmesser des Mantels an, die zweite Zahl die Länge der Innenseite, jeweils in Millimetern. Verschiedene internationale Normen definieren gängige Normgrößen wie die ISO 383 und die DIN 12242.

Kegelstopfen aus Silikon - hochtemperaturbeständig Stopfen aus NR

Beispiele für häufig verwendete Normgrößen sind 14/23, 19/26, 24/29 und 29/32. Diese Größennormen gewährleisten die Kompatibilität mit unterschiedlichen Behältertypen. Eine sorgfältige Qualitätskontrolle ist essenziell, um einwandfreie, normkonforme Silikonstopfen zu produzieren. Ohne normgerechte Stopfen würde die Zuverlässigkeit, Konsistenz und Sicherheit ihrer Probenlagerungslösungen gefährdet werden. Striktes Einhalten der Normen ist der Schlüssel zu präzisen und reproduzierbaren Ergebnissen.

Weitere Normen und Standards

Die Herstellung und der Einsatz von Silikonstopfen unterliegen strengen Industrienormen und Standards, um ihre Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit in der Probenlagerung zu gewährleisten. Für die Pharmazie und Lebensmittelindustrie sollten diese daher lebensmittelecht und toxikologisch unbedenklich sein. Für Stopfen und Schläuche aus Silikonen sind folgende lebensmittel- und medizintechnische Normen relevant:

  • BfR XV Silicone (Bundesinstituts für Risikobewertung)
  • DIN EN ISO 8871-1 für Stopfen aus Elastomeren
  • FDA §177.2600
  • USP Class VI
  • EU 1935/2004
  • DIN ISO 10993

Zusammenfassung

Grundsätzlich spielen Silikonstopfen in der Probenlagerung eine zentrale Rolle, um die Integrität und Stabilität von Proben in Laboren zu gewährleisten.

Ihre herausragenden Eigenschaften, wie chemische und thermische Beständigkeit, Hydrophobie und Biokompatibilität, machen sie zu einer bevorzugten Wahl für verschiedene Anwendungsgebiete von wissenschaftlichen Forschungslaboren bis hin zur Weinindustrie.

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