Unter dem Begriff Fluidtechnik werden Verfahren zusammengefasst, in denen Energie durch die Strömung von Flüssigkeiten oder Gasen übertragen oder umgewandelt wird. Die Fluidtechnik spielt eine entscheidende Rolle beim Design von Rohrleitungen, bei der Wärmeübertragung, Pneumatik und Hydraulik. Dabei sind Schlauchschellen, Schlauchclips und Schlauchklemmen unverzichtbare Befestigungselemente.
Diese Begriffe werden von verschiedenen Anbietern jedoch nicht einheitlich verwendet. Schlauchschellen dienen der Befestigung von Schläuchen auf festen Anschlüssen oder Schlauchverbindern. Schlauchclips werden ebenfalls zur Fixierung von Schläuchen eingesetzt. Sucht man nach Schlauchklemmen, findet man je nach Funktion Befestigungselemente oder Komponenten, um den Durchfluss in Schläuche zu regulieren oder abzusperren.
Arten von Schlauchschellen
Schlauchschellen gibt es je nach Anwendung in verschiedenen Ausführungen, Materialien und Größen. Schneckengewindeschellen sind eine der am häufigsten verwendete Art von Schlauchschellen. Sie bestehen aus einem fortlaufend perforiertem oder geprägtem Metallband, das mit einer schraubenbetriebenen Buchse verbunden ist.
Durch Drehen der Stellschraube greifen die Schraubwindungen in die Löcher und verändern damit den Durchmesser der Schelle. Der Vorteil von Schneckengewindeschellen liegt in ihrer Verstellbarkeit, wodurch sie sich für eine Vielzahl von Schlauchgrößen eignen. Sie finden Anwendung im Haushalt, der Automobil, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo mittlerer Druck und Durchfluss herrschen. Bei Gelenkbolzenschellen, auch Spannbackenschellen oder Scherlast-Schellen genannt, sind zwei Stahlbolzen mit Gewinde in das Stahlband integriert. Die beiden Bolzen sind mit einer Schraube verbunden. Sie wirken wie ein Gelenk, wenn man die Schraube anzieht. Innen im Spannband ist eine Überlappung, damit der Schlauch beim Festziehen nicht knickt. Diese Art von Schlauchschellen wird in der Fluidtechnik verwendet, wenn schwere und harte Schläuche befestigt werden müssen. Zudem können sie sehr oft verwendet werden.
Ohr-Schlauchklemmen, auch Ohr-Klemmen oder Ohrschellen genannt, bestehen aus einem Metallring mit einer oder zwei Auswölbungen, die wie kleine Ohren aussehen. Sie geben dieser Art von Schlauchklemmen den Namen und je nach Anzahl der Ohren spricht man von Ein-Ohr- beziehungsweise Zwei-Ohr-Klemmen. Zur Befestigung werden die Ohren mit einer Zange zusammengedrückt, wodurch sich die Klemme dauerhaft verformt und fest um den Schlauch zieht. Zwei-Ohr-Klemmen bieten eine doppelt so hohen Spannbereich wie Ein-Ohr-Klemmen und erhöhen die Klemmkraft. Ohr-Schlauchklemmen eignen sich für weiche Gummischläuche und Druckschläuche und aufgrund ihrer kompakten Bauweise besonders für die Montage auf engem Raum.
Feder-Schlauchschellen bestehen aus einem Federstahlband und werden auch als Federbandklemmen, Federbandschellen und Federklemmen bezeichnet. Sie funktionieren ähnlich wie eine Klammer. Mit einer Zange werden die Laschen zusammengedrückt und der Schlauch durch die Klemme geführt. Wird die Zange losgelassen, schließt sich die Klemme aufgrund ihrer Federkraft und ermöglicht eine kontinuierliche Druckverteilung auf den befestigten Schlauch. Federklemmen zeichnen sich durch eine hohe Vibrations- und Temperaturbeständigkeit sowie einen geringen Platzbedarf aus. Anstelle eines Federstahlband können Federklemmen auch als Einfach- oder Doppeldraht ausgeführt sein. In dieser Ausführung werden sie häufig auch unter der Bezeichnung Schlauchclip angeboten und finden Anwendung bei der Fixierung von Benzin- und Ölschläuchen in Kraftfahrzeugen.
Schnapp-Schlauchschellen bestehen aus einem ringförmigen Kunststoffband und besitzen an beiden Enden sägezahnförmige Widerhaken, die beim Zusammendrücken fest einrasten. Durch seitliches Auseinanderschieben lässt sich die Verzahnung lösen. Diese Art von Schlauchschellen eignet sich zur einfachen und schnellen Befestigung glatter, leichter Schläuche auf Schlauchtüllen oder Rohrenden.
Arten von Schlauchklemmen
Mit Klemmschellen, die auch als Rohrschellen bezeichnet werden, werden Schläuche und Rohre an Wänden, Decken, Anlagen oder Maschinen befestigt. Die halbrunde Rohrschelle wird an der gewünschten Position montiert, der Schlauch oder das Rohr eingelegt. Sie kann zusätzlich mit einem Haltebügel verschlossen werden. Einzelne Klemmschellen können ineinander gesteckt und zu einer Klemmleiste erweitert werden, somit können mehrere Schläuche oder Rohre gebündelt werden. Je nach Anwendung ist diese Art von Schlauchklemmen in Metall oder Kunststoff erhältlich. Die Kunststoffausführung wird auch unter den Namen Rohr- oder Schlauchclips angeboten.
Klemmschellen, die auch als Klemmschalen bezeichnet werden, bestehen aus zwei Halbschalen, die um den Schlauch gelegt und dann miteinander geklemmt oder verschraubt werden. Sie üben einen gleichmäßigen Druck auf den umschlossenen Schlauch aus und bieten eine sehr feste und dichte Verbindung, die auch mechanischen Belastungen und hohen Drücken standhält. Ein wichtiger Anwendungsbereich sind Klemmen für Hydraulikschläuche.
Bei Schlauchklemmen zur Durchflussregulierung oder Absperren des Durchflusses wird der Schlauch zusammengedrückt. Ein Quetschhahn nach Mohr in federnder Ausführung wird im chemischen Labor verwendet, um Schläuche abzuklemmen. Mit einem aufklappbaren Quetschhahn nach Hoffmann mit zwei Bügeln kann der Durchfluss reguliert oder gestoppt werden. Eine andere Ausführung besteht aus einem U-förmigen Metallhaken, dessen eines Ende mit einem Gewinde versehen ist, auf dem eine Rändelmutter sitzt. Über der Mutter befindet sich ein schwenkbarer Klemmbügel aus Kunststoff oder Metall. Der Schlauch wird zwischen Haken und Klemmbügel positioniert, und durch Drehen der Mutter wird der Schlauch gegen den Metallhaken gequetscht. Damit wird eine Beschädigung des Schlauchs vermieden und eine stufenlose Durchfluss-Regulierung oder gänzliches Stoppen des Durchflusses ermöglicht.
Mit Quetsch-Schlauchklemmen kann der Schlauch in Rasterstufen gequetscht oder ganz abgedrückt werden. Sie sind mit einer automatischen Arretier-Vorrichtung ausgestattet und einhändig bedienbar. Diese Art von Schlauchklemme wird meist aus dem Kunststoff Polyoxymethylen (POM) gefertigt und eignet sich für dünnwandige Schläuche aus Gummi, Silikon, Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PUR). Ein wichtiger Anwendungsbereich ist die medizinische Fluidtechnik, auch bei Hobbybrauer und -winzer sind Quetsch-Schlauchklemmen beliebt.
Schlauchklemmen nach Keck® bestehen aus einem U-förmigen, sich auf einer Seite verjüngendem Kunststoff. Die Seitenteile besitzen eine diagonale Rille, in der sich ein Zylinder mit Rasterstufen befindet. Der Schlauch wird zwischen dem U-förmigen Unterteil und dem Zylinder eingefädelt. Durch Drehen des Zylinders wird der Schlauch abgeklemmt. Die Vorteile sind eine stufenlose Regulierung der Durchflussmenge sowie die einhändige Handhabung. Eine wichtige Anwendung von diesen Schlauchklemmen liegt in der medizinischen Fluidtechnik.
Materialien von Klemmschellen für Schläuche
Schlauchklemmen aus Stahl besitzen eine hohe mechanische Festigkeit und sind kostengünstig, jedoch korrosionsanfällig. Alternativ können Schlauchklemmen aus verzinktem Stahl verwendet werden, die eine bessere Korrosionsbeständigkeit bieten. Schlauchklemmen aus Edelstahl zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit, Korrosions- und Temperaturbeständigkeit aus, sind aber vergleichsweise teurer. Schlauchklemmen aus Kunststoff verfügen über ein geringeres Gewicht, eine gute Korrosionsbeständigkeit, geringere Festigkeit und eine gute chemische Beständigkeit gegen viele aggressive Chemikalien.
Arten von Schlauchclips
Schlauchclips zeichnen sich durch einfache Handhabung aus. Sie ermöglichen eine Befestigung durch Eindrücken von Schläuchen oder Rohren. Anwendung von Schlauchclips sind die Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallation. In Klemmleisten bieten sie eine geordnete Halterung von mehreren Schläuchen, Rohren oder Kabeln.

Eine weitere Anwendung von Schlauchclips ist die Befestigung von Bewässerungsschläuchen an Spanndrähten im Gartenbau oder in der Landwirtschaft. Bei Gefälle dienen sie auch als Wassersperre, um zu verhindern, dass Wasser am Schlauch entlangläuft und unerwünscht abtropft. Im Tauchsport werden Schlauchclips als Tauchschlauchhalter verwendet. Im Outdoorbereich werden sie zur Befestigung eines Trinkbeutelschlauches an Rucksäcken und Taschen angeboten. Die richtige Wahl der Größe und Bandbreite von Klemmschellen für Schläuche ist entscheidend für die Funktionalität und Sicherheit der Verbindung. Dabei sollten Material und Wandstärke des Schlauches berücksichtigt werden. Ebenso ist die Umgebung wie Druck, Temperatur, Vibrationen und Platzverhältnisse zu beachten.
Bildquellen: Beitragsbild | © M. Schuppich – stock.adobe.com Feder-Schlauchschelle an einem KFZ-Kühlerschlauch | © JU.STOCKER – stock.adobe.com
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