Pulverförmige Metalle lassen sich durch Sintern bei Temperaturen unterhalb ihres Schmelzpunktes zu feingefügigen Körpern verfestigen.
Hiervon macht die Pulvermetallurgie vor allem zur Massenfertigung von mechanischen Bauteilen für den Maschinen- und Automobilbau regen Gebrauch. Während bei derart gefertigten Formteilen wie Kupplungsbeläge, Gleitlager oder Buchsen nur geringe bis gar keine Porosität erwünscht ist, stellen hochporöse Sintermetalle ausgezeichnete Filtermaterialien dar. Die Poren-Nennweiten solcher Filter lassen sich durch Zumengen fein-partikulärer Feststoffe zum Sintergut, die sich während des Sinterprozesses rückstandslos verflüchtigen und dabei ihrer Partikelgröße entsprechende, fraktale Kanalstrukturen hinterlassen, innerhalb definierter Grenzen gut einstellen.
Filter aus Sintermetallen sind mechanisch sehr stabil und druckfest. Sie zeichnen sich ferner durch eine ausnehmend hohe Temperaturbelastbarkeit aus und sind gegenüber sämtlichen Lösungsmitteln und vielen Chemikalien beständig. Mit diesen technischen Eigenschaften, die in dieser Gesamtheit von keinem anderen Filtermaterial erreicht werden, grenzen sich Filter aus Sintermetallen qualitativ von allen üblichen Filtermaterialien deutlich ab. Sintermetall-Filter eignen sich besonders zur Gasreinigung in einem weiten Temperaturbereich, der bis zu mehrere hundert Grad umfassen kann, und zur Hochdruckfiltration von zähflüssigen Medien, aber ebenso auch zur Klar- und Feinfiltration von Lösungen.
Zum Aufbau von Filtersystemen, namentlich in chemischen und biotechnischen Experimentier- Pilot- und Prozessanlagen, sind Halbzeuge aus Sintermetall für die Eigenfertigung von Filtern dann die Alternative, wenn verfügbare Standardprodukte nicht geeignet sind und die industrielle Fertigung von Sintermetall-Filterelementen wegen zu geringer Stückzahlen nicht infrage kommt.
RCT Reichelt Chemietechnik bietet dafür auf der Basis von kohlenstoffarmem Edelstahl 1.4404 ein breites Sortiment hochporöser Sinterplatten an, deren Gesamtporosität je nach gewählter Qualität zwischen 30 % und 45 % beträgt. Die hochwertigen Sinterplatten für die Filtertechnik sind mit Dichten zwischen 4,3 g/cm3 und 5,6 g/cm3 deutlich leichter als der ihnen zugrunde liegende kompakte Edelstahl. Der gesinterte Chrom-Nickel-Edelstahl ist mechanisch gut bearbeitbar und kann verschweißt werden. Er ist zudem gegen interkristalline Korrosion besonders stabil und gewährleistet dadurch lange Standzeiten der Sintermetall-Filter. Diese Zeiten werden auch unter extremen Einsatzbedingungen erreicht.
Sinterplatten auf Cr-Ni-Stahlbasis für die Filtertechnik von Reichelt Chemietechnik haben gestaffelte Poren-Nennweiten zwischen 3 μm und 80 μm und werden in Materialstärken zwischen 3 mm und 10 mm und Abmessungen von 125 mm x 125 mm sowie 250 mm x 250 mm geliefert.
